Mitte August ist es zu einem großen Fischsterben in der Jümme gekommen. Der Sauerstoffgehalt in unseren Fließgewässern war ohnehin durch die schwülheiße Wetterperiode und einer Wassertemperatur von fast 25 Grad gesunken, da die Sättigung bei warmem Wasser geringer ist. Nach den sehr starken Regenfällen am Abend des 12. August ist sehr viel Oberflächenwasser von angrenzenden überschwemmten Wiesen und Feldern, sowie Straßen und Wohngebieten durch die Entwässerungsgräben in die Jümme und ihre Nebengewässer gelangt. Schlussendlich kam es dazu, dass der kritische Grenzwert von 3mg/l weit unterschritten wurde und die Fische in ihrem Element erstickten. Bereits am Freitagabend waren erste tote Fische entdeckt worden. Der FV Stickhausen hat direkt mit der Bergung begonnen und am Samstagabend die Hilfe aus unserem Verein angefordert. Bereits am Sonntagmorgen waren einige Vorstandsmitglieder zur Hilfe vor Ort in Stickhausen und eine Gruppe hat mit Hilfe der Feuerwehr Westrhauderfehn den Hauptfehnkanal und Teile der Leda kontrolliert. Dort wurden nur zwei tote Tiere entdeckt. Über mehrere Tage hatten haben wir unsere Freunde aus Stickhausen personell und organisatorisch vor Ort unterstütz und durch Sichtkontrollen, Drohnenflüge und Gewässerproben die Leda und den HFK begutachtet, die ebenfalls kritische Werte erreicht hatten. An beiden Gewässern blieb ein Fischsterben jedoch aus. In der Jümme beim WSC-Anleger war die Situation erschreckend. Es waren hauptsächlich Brassen, Zander, Aale, einige Hechte und große Welse in kapitalen Größen, die verendet waren und dort gesammelt wurden. Zander bis zu 120 cm, ein Hecht von 150 cm und Welse bis 250 cm fanden den Tod. Insgesamt wurden nahezu 8 Tonnen Fisch in zwei Container zur Entsorgung verladen. Längst nicht alle Tiere konnten abgekeschert werden, da sie im Strauchwerk nicht erreichbar waren oder über die Gezeiten abgetrieben wurden. Leider ist dieses tragische Unglück eine Folge der veränderten klimatischen Wetterbedingungen und auch in Zukunft ist eine Wiederholung leider nicht auszuschließen. Technisch ist ein Fischsterben aufgrund von Sauerstoffarmut an den kilometerlangen Fließgewässern leider nicht zu verhindern und es bleibt am Ende nur der traurige Blick der Angler, die anstatt den „Fisch ihres Lebens“ einen übel riechenden Kadaver aus dem Wasser ziehen.