Als Vorsitzender bin ich selbst leidenschaftlicher Angler und daher liegt es Nahe, dass der Familienurlaub mit Angelausflügen verknüpft werden. Gerne sind wir an der Ostsee unterwegs und ich habe schon so manche Stunde mit meinen Söhnen am Strand beim Brandungsangeln oder im Boot auf der Ostsee verbracht. In diesem Herbsturlaub hatte ich mir vorgenommen, den Fisch der tausend Würfe – der Meerforelle nachzustellen. Im Vorfeld hatte ich ein paar Tutorials im Netz aufgesogen, um die Grundlagen zu erhalten. Unser Urlaubsort in Behrensdorf in Schleswig Holstein bietet hervorragende Bedingungen aufgrund der Küstenstruktur. Gleich der erste Anlauf war erfolgreich und wir konnten an diesem Abend in der Dämmerung gleich zwei Mefo landen – leider waren beide Fische untermaßig. Mein Sohn brauchte nicht einmal 10 Würfe, um den ersten Fisch an den Haken zu bekommen. Leider verstehen es die Fische sehr gut, sich durch Sprünge und wildes Schütteln vom Haken zu befreien, sodass weitere Fische verloren gingen. Auch der zweite Versuch war mit einem Fisch und einigen Fehlbissen erfolgreich. Der Höhepunkt war allerdings der dritte Anlauf, als die Ostsee durch den Wind am Vortag etwas trübe geworden war. Am späten Nachmittag stand ich mit meiner Wathose bis zur Hüfte bei untergehender Sonne in der Ostsee und bekam zahlreiche Bisse. Teilweise lag zwischen den Einschlägen der Kraftpakete nicht einmal 5 Würfe. Ich würde diese Sternstunde mit fünf gefangenen Fischen als einen meiner schönsten Angeltage überhaupt bezeichnen. Zwei der Fische waren mit deutlich über 40 cm maßig und trugen kein Laichkleid, sodass sie auch entnommen werden durften. Eine tolle Erfahrung und mein Fazit lautet ganz eindeutig, dass die Salmoniden an den Ostseestränden durchaus zahlreich vertreten sind und längst nicht mehr der Fisch der tausend Würfe ist, wie ich leider immer geglaubt hatte. Ich kann nur empfehlen, selbst einmal einen Versuch zu wagen, wenn sich die Gelegenheit bietet. Bitte bedenkt jedoch die Schonzeit, die sich in Schleswig Holstein und Mecklenburg Vorpommern, sowie in Dänemark unterscheidet. Für mich steht bereits fest, dass ich diesen tollen kampfstarken Fisch, der übrigens ein hervorragender Speisefisch ist, weiterhin befischen werde.
Petri Heil, Torsten Kramer